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45-50/2018Gewitterfront - mehrere Brände und Wasserschäden

Einsatzort:
Ortsgebiet Spiesen-Elversberg

Einsatzbeginn:
09.06.2018, 15:58 Uhr

Ein schweres Unwetter verursachte in Spiesen-Elversberg mehrere Brände und diverse weiter Einsätze für die Feuerwehren.

Einsatzbericht

Nachdem der Löschbezirk Spiesen bereits am Vormittag zu einem kleineren Brand ausrücken musste, traf gegen 16:00 Uhr eine massive Gewitterfront Spiesen-Elversberg. Im gesamten Ortsgebiet kam es zu Starkregen und diversen Blitzeinschlägen. Bereits zu Beginn des Gewitters wurden auch die beiden Gerätehäuser beschädigt. Aufgrund der Wetterlage und dem Ausfall von Telekommunikationstechnik wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Spiesen-Elversberg zur Bereitschaft in die Gerätehäuser alarmiert.

Direkt im Anschluss lief die erste Brandmeldung im Ortsteil Elversberg auf und wurde vom Löschbezirk Elversberg übernommen. Danach wurden in kurzer Folge im Ortsteil Spiesen zwei Dachstuhlbrände nach Blitzeinschlägen gemeldet:

-        Dachstuhlbrand Richard Wagner Straße

In der Richard Wagner Straße wurde der erste Brand gemeldet. Bereits auf Anfahrt war eine deutliche Rauchentwicklung sichtbar und das Feuer konnte bestätigt werden. Im Mittleren von 3 aneinander gebauten, 2,5-geschossigen Wohnhäusern war der Dachstuhl offensichtlich vom Brand betroffen. Der Schaden drohte sich derweil in beide Richtungen auf die anderen Gebäude auszudehnen. Die Bewohner hatten zu dieser Zeit bereits das Gebäude verlassen, zwei Katzen wurden noch vermisst.

An der Einsatzstelle waren drei Löschfahrzeuge aus Spiesen-Elversberg, die Drehleiter, der Einsatzleitwagen und der Wehrführer der Feuerwehr St. Ingbert, sowie der Kreisbrandinspekteur. Durch die Einsatzkräfte wurden im Inneren des Gebäudes sofort die Dachgeschosse der Häuser begangen. Als erster Löschimpuls wurde auf der Rückseite ein Dachmonitor eingesetzt und somit die Energie und Ausbreitungstendenz des Brandes eingedämmt. Direkt danach öffnete ein Atemschutztrupp von Innen die Zwischendecke im Brandbereich und nahm Löschmaßnahmen vor. Das Feuer konnte somit schnell bekämpft und auf einen verhältnismäßig kleinen Dachbereich begrenzt, abgelöscht werden. Im Außenbereich war derweil der Einsatz des Wenderohres vorbereitet und die Drehleiter in Bereitstellung gebracht worden. Im weiteren Verlauf wurde aus dem Korb der Drehleiter der gesamte Dachbereich kontrolliert und mittels Wärmebildkamera auf weitere Brandherde untersucht. Die Katzen wurden zwischenzeitlich im Gebäude gefunden und konnten unversehrt den Besitzern übergeben werden. Der Rettungsdienst betreute die Bewohner und sicherte den Feuerwehreinsatz ab, der Energieversorger trennte die betroffenen Bereich von der Energieversorgung. In den angebauten Häusern wurden die Dachgeschosse belüftet. Bereits kurz nach Einsatzbeginn in der Richard-Wagner-Straße wurde ein weiterer Brand gemeldet.

-        Dachstuhlbrand Kirchenallee

In der Kirchenallee, Luftlinie nur wenige hunderte Meter von der ersten Einsatzstelle entfernt, wurde ebenfalls ein Dachstuhlbrand gemeldet. Auch hier bestätigte sich das Alarmstichwort sofort nach Ankunft. Ein Löschfahrzeug konnte noch auf dem Weg zur Richard-Wagner-Straße umgeleitet werden und war sehr schnell vor Ort. Des Weiteren fuhr die Drehleiter der Feuerwehr Neunkirchen, der Schlauchwagen und der Gerätewagen diese Einsatzstelle an. Vor Ort war im Bereich des Firstes ein Brand ausgebrochen. Von außen wurden C-Rohre vorgenommen und mittels Drehleiter die Dachhaut geöffnet. Diese Maßnahme wurde auch durch Kräfte im Inneren des Gebäudes unter Atemschutz unterstützt. Hier waren bei Ankunft ebenfalls bereits alle Bewohner außerhalb des Brandobjektes in Sicherheit. Nach Ablöschen des Feuers wurde provisorisch mit einer Plane die Brandstelle abgedeckt.

Aufgrund der gleichzeitigen Brände und parallel einlaufender Meldungen über mehrere Wasserschäden im Ortsgebiet wurde eine stationäre Einsatzleitung Spiesen-Elversberg über den Einsatzleitwagen zur weiteren Koordination aufgebaut. Übergeordnet veranlasste der Kreisbrandinspekteur die Inbetriebnahme des Kreislagezentrums zur Führungsunterstützung und gemeindeübergreifenden Abstimmung.

Direkt von den jeweiligen Brandorten eilten die Kräfte der Feuerwehr Spiesen-Elversberg zu diversen kleineren Einsatzstellen. Hier mussten Keller leergepumpt und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Gewitterfront befand sich zu der Zeit immer noch in der Nähe der Gemeinde und die Bereitschaft wurde weiterhin aufrechterhalten. Gleichzeitig wurden die Fahrzeuge wieder mit frischen Atemschutzgeräten versorgt und die Einsatzfähigkeit hergestellt. Kurz darauf wurde wieder eine Feuermeldung von der Integrierten Leitstelle an den Einsatzleitwagen Spiesen-Elversberg übergeben.

-        Dachstuhlbrand Kirchenallee (2)

Jeweils ein Löschfahrzeug von beiden Bezirken, der Schlauchwagen, der Gerätewagen und nochmals die Drehleiter der Feuerwehr St. Ingbert wurden zum Einsatz entsandt. An dem Mehrfamilienhaus wurde nun in einem anderen Dachbereich eine Rauchentwicklung festgestellt. Wieder musste man von außen über die Drehleiter, diesmal ca. 1 Quadratmeter, Dachhaut öffnen um an den Brandherd heranzukommen und diesen mittels C-Schlauch abzulöschen. In das Innere des Gebäudes drang parallel ein Trupp unter Atemschutz mit Wärmebildkamera zur Absicherung des Gebäudes vor. Der Energieversorger ergriff auch hier Maßnahmen, um die Stromversorgung zu unterbrechen. Der Rettungsdienst war zu Eigensicherung vor Ort.

Auch während diesem Brand liefen noch Einsatzstellen mit Wasserschäden auf, so dass zur gleichen Zeit weitere Einheiten im Ortsgebiet unterwegs waren. Am Abend beruhigte sich die Situation in Spiesen-Elversberg merklich. Die Einsatzkräfte arbeiteten Stück für Stück die Aufträge ab und begannen nochmal die Einsatzbereitschaft durch Reinigungs- und Wartungsarbeiten des materialaufreibenden Nachmittags zu erledigen. Am späteren Abend konnte man schließlich die Löschbezirke wieder in den Regelbetrieb zurückführen und bei der Leitstelle einsatzbereit melden. Die Schäden an den Gerätehäusern werden in den nächsten Tagen noch einige Stunden ehrenamtliche Tätigkeiten in Anspruch nehmen.

Die Häufung von vier prekären Brandmeldungen innerhalb kurzer Zeit hat deutlich gezeigt, dass die Feuerwehr trotz funktionierender interkommunaler Zusammenarbeit in ihrer Ausstattung und Mannschaftsstärke für die Gemeinde absolut erforderlich ist. Es gelang mit Unterstützung der angrenzenden Städte Neunkirchen und St. Ingbert die vielen Einsatzstellen zu koordinieren und zeitnah abzuarbeiten - dies alles glücklicherweise ohne Personenschäden.

Die Hilfe über Orts- und Kreisgrenzen hinweg wird bereits seit vielen Jahren trainiert und hat einwandfrei funktioniert. An dieser Stelle herzlichen Dank für die unkomplizierte, professionelle Unterstützung.

 

(Bilder folgen)

Unterstützung

  • Löschbezirk Elversberg
  • Wehrführer
  • stv. Wehrführer
  • Kreisbrandinspekteur
  • Führungsgruppe des Landkreises Neunkirchen
  • NK 1/31 DLK
  • IGB 1/31 DLK
  • IGB 1/11 ELW1
  • IGB Wehrführer
  • Rettungsdienst
  • Polizei
  • Energieversorger KEW
  • Bauhof
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